Occitanie: Languedoc-Roussillon, Midi-Pyrenäen
Diese Ferienregion im Süden Frankreichs erstreckt sich von der Westseite der Rhône am Mittelmeer entlang bis zur spanischen Grenze. Im Rahmen der Neuordnung der Regionen wurde ihr noch das Pyrenäen-Vorland zugeschlagen. Sie ist geprägt durch die großen Touristenzentren entlang der breiten Sandstrände des Mittelmeers, riesige Weinfelder rechts und links der Autobahn A9, aber auch sehr schönen alten Städten mit wichtigen Kulturgütern zum Teil noch aus der Zeit der Römer. Im Hinterland mit den Ausläufern des Zentralmassivs, findet man wilde Schluchten und sehr einsame Gebiete, viele Tropfsteinhöhlen können besichtigt werden.
Besonders hervorzuheben ist Nimes mit vielen gut erhaltenen römischen Baudenkmälern, der Pont du Gard oder alte Städte wie Beziers, Narbonne oder das sehr sehenswerte Carcassonne. Die großen Etangs auf der Meerseite dienen seit alters her der Muschel- und Austernzucht (Bouzigues). Weiter im Westen bei Grissan stehen dort im flachen Wasser hunderte von Flamingos. Von besonderer Schönheit ist der Canal du Midi mit seinen platanengesäumten Treidelpfaden und einer ganzen Reihe von technischen Schmankerln. Er verbindet über 240 km Toulouse mit dem Mittelmeer bei Sête. Ganz im Süden am Fuße der Ausläufer der Pyrenäen zum Mittelmeer befindet sich dann mit Collioure, Port-Vendres, Banyuls und Port Bou nochmals ein besonders schöner Teil dieser Region.
Geschichtlich gehörte insbesondere der westliche Teil und das Roussillon zu Gebieten, die den Katalanen Spaniens näher standen, als den Franzosen. Dir radikalen religiösen Thesen der Katharer und der Albigenser lieferten dem französischen König den Vorwand, die Gebiete mit brutaler Gewalt in seine Hand zu bekommen. In Beziers wurden dabei alle 20.000 Bewohner umgebracht. Noch heute beeindrucken die Ruinen der Katharerfestungen und lohnen den Aufstieg. Auch kulturell gibt es enge Verzahnungen zwischen dem franz. Katalonien (Roussillon) und den südlichen, in Spanien gelegenen Teilen, bis hin zur Sprache.
Naturgemäß spielen gastronomisch das Meer, seine Fische und die Schalentiere eine große Rolle. Aber durch das Hinterland mit seinen Wildbeständen gibt es auch nicht wenige Gerichte mit Wildgetier. In der traditionellen Küche spielen Schnecken eine große Rolle. Je näher man der spanischen Grenze kommt, umso stärker wird der Einfluss der katalanischen Küche: Omelettes, Reisgerichte, Fischeintöpfe, Tapas. An Weinen bietet das Languedoc inzwischen eine große Bandbreite: Vom einfachen Landwein bis hin zu großen Gewächsen findet man alles. Eine Vielzahl von Appellationen tragen den unterschiedlichen Böden und Klimata Rechnung. Besonders hervorzuheben sind die portweinähnlichen roten Süßweine (Vins doux naturels) von Maury und Banyuls, sowie ihre weißen Pendants aus der Muscat-Traube (Muscat de Rivesaltes).
Sie finden im Folgenden einige Vorschläge für mögliche Reiseziele im Languedoc und Roussillon, die wir immer wieder einmal ergänzen. Sie können und wollen keinen Reiseführer ersetzen, sondern enthalten Anregungen, Tipps und die eine oder andere Adresse, die uns in guter Erinnerung ist. Viel Spaß beim Lesen und vielleicht auch bei einer Reise.
Aigues-Mortes
Der Name "Totes Wasser" für diesen Ort wird erstmals im 10, Jahrhundert erwähnt. Römischen Quellen zufolge, gab es hier jedoch eine Ansiedlung mindestens 1.000 Jahre früher. Die heutige Stadt wurde als Hafenstadt im 13. Jahrhundert angelegt, nachdem der französische König das Gebiet gekauft hatte, um Frankreich einen Zugang zum Mittelmeer zu ermöglichen.
Collioure
5 Gründe für eine Reise an die Messingküste. Eigentlich sind es ja sechs Gründe, aber die Sardellen aus Collioure haben wir schon empfohlen, deshalb hier die anderen fünf.