Weinbewertung

 

Das 100-Punkte-System von Robert Parker hat die zuvor üblichen Bewertungsschemata gehörig durcheinandergebracht. Dies ist ja zunächst einmal nichts Schädliches. Dass sich aber rund 40 Jahre später die Mehrzahl der Weine im Bereich von 90 und mehr Punkten bewegen, hat Robert B. nicht alleine zu verantworten. Lange leistete die renommierte britische Weinzeitschrift Decanter Widerstand mit ihren 5 Sternen, Veronelli mit seinen 3 (gut; sehr gut; exzellent) oder die Verkoster, die das klassische 20-Punkte-System heranzogen.

 

Inzwischen gilt das 100-Punkte-System jedoch flächendeckend. Auch wenn es dabei natürlich Weinverkoster gibt, die einen besseren Ruf als andere genießen, heißt deren Bewertungen einer Systematik folgen, auf die man sich verlassen kann, so ist doch festzustellen, dass sich dieses System durchgesetzt hat. Überall, nein ein gar nicht so Kleiner hält dagegen: Wein-Plus. Allerdings mit dem Nachteil, dass die 92-Punkte-Weine hier nur 87 Punkte bekommen und damit aus den Podiumsrängen fallen. Zurecht, aber wer trinkt schon 87-Punkte-Weine, wenn er den gleichen Wein auch mit 92-Punkte trinken kann? Trotzdem ehrlich und richtig, wenn gut bei 80 Punkten anfängt, nicht allen Weinen gleich eine Gold- oder Platinmedaille umzuhängen.  Mehr dazu finden Sie in den folgenden Beiträgen: 12 points - douze points - 12 Punkte, Robert Parker geht in Rente und Inflationäre Weinbewertungen.

 

Ich habe mich deshalb entschlossen unsere Weinbewertungen sehr viel summarischer zu machen und verwende das "alte" 5-Sterne-System. Ich denke es bietet dem Konsumenten - zusammen mit der Preisklasse - genügend Orientierung. Wichtig ist dabei, dass kein Stern nicht unbedingt bedeutet, dass der Wein schlecht sein muss. Diese Gruppe kann neben fehlerhaften und belanglosen Weinen auch welche enthalten, bei denen Preis und Qualität sehr weit auseinanderklaffen. Dabei ist allerdings anzumerken, dass ich - anders als professionelle Weinkritiker - nicht gezwungen bin, auch Weine zu bewerten, die mir nicht gefallen. Nicht empfehlenswert wird es also höchstens ausnahmsweise geben, wenn ich denke, dass ein krasses Missverhätlnis zwischen Preis und Qualität besteht oder ich der Meinung bin, dass Weine von renommierten Kritikern stark überbewertet sind.

 

Im Folgenden finden Sie unser Bewertungsschema. Unter Typizität verstehen wir dabei alle Faktoren, die einen Wein charakterisieren: Geruch, Farbe, Aromen, Jahrgangsunterschiede. Je mehr Typizität ein Wein besitzt, heißt dem Profil eines Weins aus dem jeweiligen Gebiet oder seiner individuellen Herkunft entspricht, umso höher ist seine Qualität (eine einwandfreie Vinifizierung vorausgesetzt), desto sicherer ist auch der Wiedererkennungswert. Hier die einzelnen Bewertungen:

 

- kein Stern - nicht empfehlenswert        

(der Wein ist ungenügend, fehlerhaft oder Preis/Qualität stehen in krassem Missverhältnis). Solche Weine werden wir eher nicht vorstellen, es sei denn es handelt sich um bekannte oder teure Weine und wir glauben, dass diese Weine weder qualitativ ausreichend noch preislich angemessen sind.

*                 1 Stern      - ordentlich                                           

(der Wein ist unter allen Gesichtspunkten - insbes. Geschmack und Preis  -  ein empfehlenswerter Wein für jeden Tag)

* *              2 Sterne    - gut                                         

(der Wein hat Ausdruck und eine gewisse Typizität)

* * *             3 Sterne    - sehr gut                                 

(klar erkennbares Profil und deutliche Typizität gepaart mit guter Balance)

 * * * *      4 Sterne    - hervorragend                         

(zu den vorigen Eigenschaften kommen besondere Finesse, Aromenvielfalt, Intensität und große Ausgewogenheit hinzu)

 * * * * *  5 Sterne    - außergewöhnlich                   

(Ausnahmeweine von besonderen Winzern, Lagen und aus besonderen Jahren - perfekt. Alle zuvor genannten Kriterien werden voll erfüllt.)

 

[ * ] Sterne in eckigen Klammern

Weine mit Entwicklungspotential und längerer Lagerfähigkeit, bei denen wir annehmen, dass durch eine gewisse Lagerung der Wein noch harmonischer wird und dann eine höhere Bewertung rechtfertigt.

 

Preisgruppen: unter 10 EUR; €€ 10 - 20 EUR; €€€ 20 - 30 EUR; €€€€ 30-50 EUR; €€€€€ > 50 EUR

Dabei sind in aller Regel die Weine dann ihren Preis wert, wenn die €€€ und * * * übereinstimmen oder der Preis nur geringfügig höher ist.

 

 

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