Die Saline von Aigues-Mortes
Zwei große Salinen gibt es im Rhône Delta, die Saline de Giraud und die Saline von Aigues-Mortes. Früher der einzige französische Mittelmeerhafen, birgt sie heute die größte Saline am gesamten Mittelmeer. Bei einer Besichtigung geht es dabei nicht nur um die Salzgewinnung, sondern auch um Flora und Fauna.
Den Besuch der Saline kann man wunderbar mit der Besichtigung von Aigues-Mortes und der Camargue verbinden und auch für die Art der Besichtigung der Saline stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Zu Fuß, mit dem Mountain-Bike, dem Bummelbähnchen oder mit dem Jeep. Bei dieser Tour bekommt man immer wieder tolle Ausblicke auf das mauerbewehrte Aigues-Mortes und erfährt alles über die Gewinnung von Meersalz. Besonders eindrucksvoll ist das "Ernten" von Fleur de Sel im August. Ein rotes Bakterium (Halobacterium salinarum) färbt die Salzbecken rosa bis tiefrot und die Salzbauern (franz. Paludier) sammeln die leichten, blütenförmigen Salzkristalle, die sich auf der Oberfläche der Salzbecken bilden. Häufig begleitet von Stelzenvögeln, die sich von kleinen Krebsen ernähren, die ebenfalls salzresistent sind.
Neben diesem wertvollen und teuren Fleur de Sel wird jedoch auch "normales", grobes Meersalz gewonnen. Die Kunst dabei ist, möglichst viel Salz und wenig Erde zu ernten. Beeindruckend sind die riesigen, dünenähnlichen Salzhaufen, die man besteigen kann und auf den denen kettengetriebene Bulldozer das Salz bewegen.
Abseits dieser Aktivitäten gibt es eine ganze Reihe von salzresistenten Pflanzen, die sich sehr gut zum Würzen von Fisch und Meeresfrüchten eignen, wie die Salicornes oder der Meerfenchel. Und je nach Jahreszeit sieht man nicht wenige Kolonien von Flamingos, die am Rande der Saline ihr Futter suchen und im Wasser umherstolzieren.