Weinentdeckungen an der Rhône

so heißt die Weinmesse für Rhôneweine, die nicht nur die Möglichkeit bietet alle Weine zu probieren, sondern inzwischen ein großer Wirtschaftsfaktor ist.

Alle 2 Jahre reisen die Weinhändler aus aller Herren Länder an, um an 4-5 Tagen wirklich alle Weine probieren zu können, die in den verschiedenen Weingebieten von der Côte Rôtie im Norden bis zu den Costières de Nîmes im Süden entlang der Rhône wachsen. Das Konzept der gerade zum 7. Mal durchgeführten Veranstaltung "Découvertes en Vallée du Rhône" hat sich allerdings - leider und zum Glück - im Laufe der Jahre etwas verändert.

Ursprünglich fanden die Verkostungen an relativ vielen Stellen inmitten der Weingebiete statt, jetzt sind sie an 3 Orten zusammengefasst. Die einfachere Organistion und nicht zuletzt der Papstpalast in Avignon als Rahmen für die Weine des Südens entschädigen für den Verlust der Proben inmitten der Landschaft, aus denen die Weine stammen. Keine andere große Weinmesse - und es gibt inzwischen mit der Vinitaly in Verona, der Vinexpo in Bordeaux, der ProWein in Düsseldorf oder der Vinisud in Montpellier einige - bietet so kompakt die Möglichkeit innerhalb eier Weinregion Qualität zu vergleichen und die jahrgangsspezifischen Besonderheiten aufzuspüren.

Aber nicht nur für die Weinhändler, Sommeliers oder Journalisten (nur Profis sind zugelassen) ist die Rhône-Weinmesse ein voller Erfolg, sondern auch wirtschaftlich für die Region. Dazu einige Zahlen:

Der Weinbau der südlichen Rhône wurde repräsentiert durch 480 Betriebe. Geht man davon aus, daß durchschnittlich pro Weingut 5 verschiedene Weine angestellt waren, dann konnte man theoretisch - vorsichtig geschätzt - um die 2.500 - 3.000 Weine probieren. In den Proberäumen des Papstpalastes wurden rund 1.600 Besucher gezählt - 57% aus Frankreich und 43% aus dem Ausland. Die ausländischen Besucher kamen vorwiegend aus Deutschland (7,5%), Belgien und den USA. Aber es gab auch Besucher aus Russland, Südkorea, Japan und China. Und in der Region wurden ca. 7.400 Übernachtungen gebucht mit einem geschätzten Umsatz von 3 Millionen EUR.

Wir besuchen diese Messe seit 2003, gibt sie uns doch die Möglichkeit neben den bereits genannten Gründen alle Entwicklungen sehr nah selbst zu verfolgen. So waren in diesem Jahr z.B. eine überraschend große Zahl junger Winzer vertreten, die sich gerade auf eigene Beine gestellt haben. Hier neue Kontakte zu knüpfen und die Entwicklung zu verfolgen wird durch einen Besuch der Messe erst möglich. Wir möchten aber auch nicht verhehlen, dass das Treffen mit unseren Winzerfreunden, mit denen wir schon lange freundschaftliche Kontakte pflegen, einen wichtigen Teil der Freude des Besuchs ausmacht.