Klassische Weinlese mit der HandWeinlese 2011

Wir waren an der Rhône, im Elsaß, im Valpolicella- und im Lugana-Gebiet. Insgesamt gesehen verlief die Ernte gut bei stabilem Wetter. Frühreifende Sorten oder Weine für die Sektherstellung

waren schon geerntet. Daß dies so früh im Herbst möglich war (in manchen Gebieten wurde schon Ende August mit der Lese begonnen) lag daran, daß durch die frühe Blüte die Trauben aller Rebsorten, also auch der spätreifenden wie Mourvèdre oder Riesling trotz des wechselhaften Sommers schön früh die notwendigen Öchsle erreichten. Dennoch wurde auf den guten Weingütern noch abgewartet, um die Trauben auch wirklich ausreifen zu lassen.

 

Reifeprobleme: Grenache 2011Lediglich bei den Grenachetrauben zeigten sich in manchen Bereichen Probleme: Manche Trauben waren zu hell und neigten dazu am Stock matschig zu werden. Die Sonne und der Mistral verhinderten jedoch Graufäule. Dabei versuchten die guten Winzer durch "triage", d.h. durch sorgfältige Auslese, eine gute Qualität zu erhalten. Erst die Proben im Frühjahr werden zeigen, welchen Einfluß dies auf die Qualität der Trauben haben wird. Interessant war dabei daß diese Phänomene in der Ebene stärker auftraten. Bei den Weinbergen auf 200- 300 m Höhe wurde auch sehr gesunde Grenache-Trauben geerntet.

 

 

VollernterDie ungleichmäßige Reife bei den Grenachetrauben brachte sehr schnell auch wieder die Diskussion auf die Vollernter, da die Maschine im Gegensatz zu guten Trupps bei der manuellen Lese keine Unterschiede zwischen gutem und schlechtem Lesegut treffen kann. Es zeigte sich, daß die ordentlich arbeitenden Weingüter vor dem Einsatz des Vollernters, alle schlechten Trauben manuell herausgeschnitten hatten. Wenn man aber den Einsatz des Vollernters beobachtet wird es einem angst und bang um die Rebstöcke. Oder wie Frédéric Alary von der Domaine de l'Oratoire es formulierte: "Wer seinen Weinberg nicht liebt, der erntet maschinell". Es gibt aber noch 3 weitere Probleme: Der Ernter nimmt eine Vielzahl von Blättern und Zweigen, die den Most verunreinigen, wenn sie nicht vorher entfernt werden (was praktisch nicht möglich ist. Außerdem verdichten die mehrere Tonnen schweren Maschinen den Boden was für Wachstum und Gesundheit der Rebstöcke nachteilige Folgen hat- und wehe es regnet während der Ernte! Bei unserem Besuch hatte es am Nachmittag in der Ebene von Cairanne mehr als 30°. Dies führt zu einem weiteren problem: die brachiale Ertemethode führt dazu, daß ein Teil der Trauben gequetsch wird und der Saft bereit in der Erntemaschine herausläuft. Bis zum Umladen auf den Transportwagen und auf dem Transport in den Keller vergeht einige Zeit, so daß die Gärung hier schon unkontrolliert einsetzen kann. Zum Vergleich: Spitzengüter erten in kleine Körbe von 10 kg! Aber alles hat seinen Preis.

 

 

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