Domaine du Gros'Noré AOC Bandol 2011

Das Weingut des großen (oder dicken) Honoré ist bei weitem nicht so bekannt wie es der dicke Honoré selbst war zu seinen Lebzeiten, wo ihn alle in La Cadière d'Azur unter diesem Spitznamen kannten. Folgerichtig taufte sein Sohn Pascal das Weingut nach seinem Vater.

Dass das Weingut nicht bekannter ist, liegt vielleicht daran, dass - zumindest bei uns in Deutschland - die Weine aus Bandol auch bei guten Weinhändlern kaum zu finden sind. Das ist schade, weil sie sicher zu den größten Rotweinen Südfrankreichs gehören und ein sehr gutes Alterungspotential haben. Dies gilt für das vielleicht bekannteste Weingut Château Pibarnon, aber ebenso für Domainen wie Tempier oder  Lafran-Veyrolles. Gros Noré betrifft das aber besonders, obwohl die Weine seit vielen Jahren in den verschiedenen Weinführern sehr positiv besprochen werden.

Wie gut die Weine sind, zeigt der Bandol aus dem Jahrgang 2011: Wie immer hauptsächlich Mourvèdre (für die Struktur), ergänzt um Cinsault und Grenache (für Finesse und Frucht). Biologischer Anbau, Naturhefen, 18 Monate Ausbau im großen Holzfass ergeben 12 Jahre nach der Ernte einen tief dunkelroten Wein, ohne das geringste Anzeichen von Alter in der Farbe. Nach kurzem Belüften, intensive Fruchtaromen (Brombeere, schwarze Kirschen und Kräuter, erdig). Im Mund großes Volumen, wieder viel Frucht, schön strukturiert, langer, fast weicher Abgang. Ein großer Wein, der jetzt und mindestens in den nächsten 2-5 Jahren sehr schön zu trinken ist. ( *****; €€€ ; 2023/08).