Mit Marquis de Sade SkulpturLacoste

 

Hoch oben über dem Ort liegt das Schloss. Schlossherr war einst der berühmt-berüchtigte Marquis de Sade, der dort 3 Jahre lebte und nicht unbeträchtliche Einnahmen aus seinen großen Ländereien hatte.

 

Als er erfuhr, dass die Revolutionäre das Schloss 1792 ausgeplündert und partiell zerstört hatten, rief er aus: "Welch ein Verlust! Er ist unbeschreiblich groß.[..] Ich bin untröstlich!".

 

Er verkaufte es, es verfiel jedoch in der Folge immer weiter. Als der Oberschullehrer André Bouer das Schloss kaufte, war es in einem erbärmlichen Zustand. Bouer widmete sein Leben dem Erhalt und Wiederaufbau, z.T. mit Schülern und Studenten. Auf Grund der beschränkten Mittel war dies jedoch nicht sonderlich erfolgreich. Erst als Pierre Cardin, der in der Nähe lebt, das Schloss 2001 kaufte wurde in größerem Maß investiert. Durch das von ihm ins Leben gerufene jährliche Musikfestival stand weiteres Geld zur Verfügung, so dass es heute ein sehr schöne Ruine ist, mit einer ganzen Reihe von Funktionen.

 



Der Ort selbst besteht weitgehend aus engen steilen Gassen zwischen alten Steinhäusern, erhalten sind auch noch die Stadttore. Viele Häuser sind Ferienhäuser, in einem Teil ist eine amerikanische Kunstschule untergebracht, das Savannah College of Art and Design. Sehr nett sitzt man am unteren Eingang des Ortes im Café de France mit einem weiten Blick nach Bonnieux, über das Tal des Calavon und die Orte am Abhang der Monts de Vaucluse.

 



Die Konzerte des Festivals von Pierre Cardin finden in einem ehemaligen Steinbruch statt, der unmittelbar hinter dem Schloss liegt. Wir empfehlen, entweder zu Fuß auf diesen Platz hoch zu steigen oder mit dem Auto den Schildern "Château" zu folgen und auf den Parkplatz oberhalb des Schlosses zu fahren. Man hat dort einen guten Blick auf dass Schloss und die Landschaft des Luberon. Auf diesem Platz stehen inzwischen auch einige Kunstwerke, darunter eine Büste von Marquis de Sade im Käfig. Und es gibt noch etwas anzuschauen: Etwas vor dem Festival-Steinbruch geht es links in einen 1. Steinbruch. Er diente ebenfalls dem Schlossbau. In den Jahren 1980 bis 1990 wurde er jedoch auch von Kunststudenten aus aller Welt für ihre Bildhauerei genutzt. Und heute noch kann man die Werke sehen, zumindest so weit sie nicht ins Reisegepäck passten. Ein wunderbarer Ort.

 

RückseiteDie Lebensgefährtin von Y. Mizui


Lehrer dieser angehenden Bildhauer war der Japaner Yasuo Mizui († 2008), ein in Lacoste lebender, sehr angesehener Künstler. Er lebte unweit des Schlosses auf einem großen Grundstück, wo neben einigen "kleineren" Arbeiten seine Wall of Hope steht. Eigentlich für das James Dean Memorial in Cholame/Calif. gedacht, kam es zwischen Auftraggeber  und Mizui zu Meinungsverschiedenheiten und er behielt die Wand, die er "Wall of Hope" nannte. Leider kann man sich nach dem Tod von Mizui das Werk nicht mehr anschauen. Ich habe aber gehört, dass es einige Vertraute der Erben in Lacoste gibt, die einem den Zugang verschaffen können. Vielleicht lohnt ja eine Anfrage an der Savannah School im Ort. >>>>mehr in unserem Video "Marquis de Sade meets James Dean"

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