JahrgangstabellenJahrgangstabellen

 

Medien machen Meinung, das ist auch bei Jahrgangsbeurteilungen so.

Dass der Wetterverlauf eines Jahres für die Weinqualität stark mitentscheidend ist, steht außer Frage. Problematisch sind dabei jedoch die Pauschalierungen. Nachdem selbst das Mikroklima das Ergebnis beeinflusst, gilt dies natürlich auch für ganze Weinbauzonen, wo durchaus die Regenmenge, Sonnenscheindauer oder Hagelschäden sehr voneinander abweichen. Wenn die z.B. die Lese an der Mosel schwierig ist, muss dies noch nicht zwangsläufig in Baden auch so sein. Die verschiedenen Rebsorten reagieren zudem unterschiedlich auf Feuchtigkeit, Pilzbefall etc. Deshalb muß die Bewertung schon differenzierter ausfallen, als "Deutsche Weine zero points".


Ein ganz entscheidendes Wort hat trotz der klimatischen Gegebenheiten der Winzer mitzureden. Seine Arbeit im Weinberg, seine Sorgfalt bei der Lese, das Risiko, das er evtl. durch eine späte Lese auf sich nimmt und die Bereitschaft auf Menge zugunsten von Qualität zu verzichten, führen dazu, dass es gute oder weniger gute Weine gibt. Dies dürfte der große Unterschied sein: In guten Jahren macht der Jahrgang den Wein, in schlechten der Winzer. Gerade das ergibt sich nicht aus den vielfach abgedruckten Jahrgangstabellen und Beurteilungen.


Dazu ein aktuelles Beispiel: Die renommierte Weinzeitschrift "Revue du Vin de France" schickte mit dem letzten Heft ihre Jahrgangstabelle mit: Jahrgang 2008 an der nördliche Rhône 14/20 Punkte, also nicht besonders gut (13/20 = korrekt), Jahrgang 1998 17/20 Punkten (sehr groß). Gleichzeitig wurden Weine aus diesen beiden Jahrgängen gegeneinander verkostet und im redaktionellen Teil bewertet. Und siehe da, bei den Spitzenwinzern fielen die Weine aus dem mageren Jahr 2008 oft besser aus, als die aus dem Spitzenjahr 1998 und erhielten zwischen 18 und 19,5 Punkten.


Wer den Sauvignon blanc de Touraine 2010 von Joel Delaunay, den Weil-Riesling 2010 oder die wunderbar eleganten und fruchtigen Burgunder von den Brüdern Lecheneaut aus dem Jahrgang 2008 kennt, wird uns recht geben: Der Winzer macht den Wein und die gute Auswahl dieser Winzer, die sorgfältig arbeiten und ein "Händchen" haben, ist entscheidend.

 

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