Der Clan der Sizilianer
Schicke Restaurants gibt es genug, Szene-Kneipen auch. Aber das was einen beim Sizilianer in München-Haidhausen erwartet, ist in mehrfacher Hinsicht außergewöhnlich - außergewöhnlich gut und authentisch.
Wir reden nicht von der Einrichtung: Sie ist aus Kostengründen zusammengesammelt, aber ich erinnere mich, daß wir zuhause in den 60iger Jahren die gleichen plastiküberzogenen, pastellfarbenen Stühle am Esstisch in der Küche hatten. Und das gesamte Ambiete ist sehr sympathisch. Wir reden auch nicht vom Weinangebot: Aus konzessionssrechtlichen Gründen darf keiner ausgeschänkt werden - schade, stehen doch in den Verkaufsregalen ganz gute sizilianische Tropfen. Aber man kann sich ja einen Probeschluck erlauben.
Was uns gefällt ist die Atmosphäre, wenn es mittags brechend voll ist. Und außergewöhnlich finden wir die authentische sizilianische Küche mit jeweils 2 Gerichten am Mittag, den Betreiber-Clan der Sizilianer und den Espresso: "Schwarz wie die Nacht, heiß wie die Hölle und süß wie die Liebe" steht auf italienisch auf der Maschine, die diesen Espresso hervorzaubert.
Der Besuch lohnt sich aber noch aus einem anderen Grund: Verkauft werden Lebensmittel von "Libera Terra". Die sind nicht nur gut, sondern man erfährt dabei Vieles über den (schwierigen) Kampf gegen die Mafia, den man natürlich durch den Kauf der Produkte mittelbar unterstützt.
Hier finden Sie das Rezept eines der Gerichte des Sizilianers: Pesto Ballorò und hier eine Beschreibung in der Süddeutschen Zeitung.