(C) Von André Karwath aka Aka - Eigenes Werk, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=227170Wieder da!

 

Fruchtfliegen nerven, wenn man Obst offen lagert oder auch nur mal alleine ein Glas Wein oder Saft trinken will. Hier die ultimative Fangmethode:

Die Fruchtfliegen (botanisch präziser: Taufliegen, weil sie vorzugsweise im Morgen- und Abendtau fliegen) kommen überall dort vor, wo Kompost oder Obst lagert und wo Fruchtsäfte gären. Sie heißen deshalb auch Obst-, Gär-, Most- oder Essigfliegen. Jeder der einmal bei der Weinernte beim Pressen der Trauben zugesehen hat, weiß in welchen Mengen sie auftreten können. Aber auch zuhause bleibt man oft nicht vor ihnen verschont. Denn sie sind, wie Wikipedia schreibt, "Kulturfolger, die sich an menschliche Lebensgewohnheiten angepasst haben...". Sie einzeln "erschlagen" zu wollen, sollte man gar nicht erst versuchen, denn sie sind sehr wendig. Der Schaden an Geschirr, Gläsern, Mitbewohnern etc. ist meist größer als die Fangquote - abgesehen davon welchen Schaden solche Schlachtfeste in der Psyche des Schlächters anrichten.  Wir können uns aber die Vorliebe der Fliegen zunutze machen und ihnen höchst wirksame Fallen stellen:


Mischen Sie 3 Teile Saft, 2 Teile Wasser, 1 Teil Essig und geben dazu einige Tropfen Spülmittel. Füllen Sie die Mischung in flache Gefäße und legen Sie sich auf die Lauer. Angelockt durch das verführerische Aroma und ihre Neugier, versuchen die Fruchfliegen den Nektar und - weil sie nicht wissen, dass sie nicht schwimmen können - ersaufen jämmerlich. Das Spülmittel reduziert dabei die Oberflächenspannung, so dass auch die extrem leichten Fliegen keine Chance haben. Achten Sie aber darauf, dass der Rand des Gefäßes nicht benetzt ist. Sonst haben Sie viele Gaffer-Fliegen, die dem Schauspiel unberührt und unbeschadet zuschauen (auch hier scheinen menschliche Verhaltensweisen durch).

 

 

Noch ein Hinweis: Die Qualität der Fallenbestandteile ist nicht entscheidend für den Erfolg. Sie brauchen also keinen hochwertigen frisch gepressten Bio-Orangensaft, keinen Balsamico Methodo Tradzionale und auch keine hochwertige Mosel-Auslese. Dafür sollten Sie alle 2 -3 Tage die Mischung neu ansetzen, wenn es dann überhaupt noch "Kulturfolger" gibt, aber da vertraue ich auf Ihren angeborenen Killer-Instinkt. Alternativ reicht auch, die Falle alle 2-3 Tage mit einigen Tropfen Zitronensaft aufzufrischen.

 

P.S.: Nicht vorenthalten möchte ich Ihnen einen Artikel in der SZ vom 13.8.2020, der das hohe Lied der Fruchtfliege singt und erhebliche Zweifel sät, ob das Aufstellen von Fliegenfallen der Bedeutung der Fruchtfliege gerecht wird. Kurz: Die Fruchtfliege hat außergewöhnliche Eigenschaften und hat damit bereits 5 Wissenschaftlern zu Nobelpreisen verholfen: Ohne Ohren hört sie so gut wie der Mensch, sie halfen die innere Uhr des Menschen zu entschlüsseln und sie besitzt Riech-Rezeptoren, die Krebszellen bereits in einem frühen Stadium wahrnehmen können. Außerdem überträgt sie im Gegensatz zu Stuben- und Schmeißfliegen keinerlei Krankheiten. Die Autorin Violetta Simon meint deshalb, dass bei derlei Fähigkeiten, das Fallenstellen herzlos sei und wenn doch, die Falle nur mit einem edlen Roten zu angesetzt werden solle. (Ich empfehle einen Lagen-Beaujolais oder einen jungen Châteauneuf-du-Pape, alternativ einen St. Emilion Grand Cru oder einen 2016er Pinot noir von Salwey aus dem Kaiserstuhl). Der Versuch würde sich lohnen, herauszufinden auf welche der edlen Weine die Fruchtfliegen am besten ansprechen (Jahrgang, Rebsorte, Ausbau, Lage), befürchte aber, dass man damit keinen Blumentöpf gewinnen würde, geschweige denn einen Nobelpreis.

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