3.000 Schafe auf dem Weg in die AlpenTranshumance

 

Jahrhunderte wurden die Schafherden im Frühjahr aus den trockenen Gebieten der Provence auf die saftigen Almen der Haute-Provence und der Hautes-Alpes getrieben - bis heute, auch wenn heute meist Lastwagen den langen Weg verkürzen. Aber die Traditionen werden wiederbelebt, oft mit schönen Festen.

 

 

Der Almauftrieb führte häufig über bestelltes Land der dort ansässigen Bauern. Verträge zwischen den Landbesitzern in den Bergen und längs der SchafschurRouten sowie den Schäfern existierten dafür bereits im 13. Jahrhundert. Dennoch gab es nicht selten Verletzte und sogar Tote, wenn sich die ansässigen Bauern gegen den Viehtrieb der Schäfer aus den Crau gewalttätig zur Wehr setzten. Jean Giono - der Schriftsteller der Provence - hat einige seiner schönsten Geschichten diesem Thema gewidmet und Robert Doisneau ein Fotograf, der durch ganz andere Bilder weltberühmt wurde ("Coco" oder "Der Kuss"), hat einen wunderschönen Bildband gestaltet, als er Ende der 50er-Jahre die Herden von Draguignan begeleitete.

 

 

Angeführt von einem Oberschäfer und mit seinem Stellvertreter am Ende der Herde, starteten die ersten Schafherden in der Crau nördlich der Cama Fast eine Stampede - gerade noch gehaltenrgue aus ihren Winterquartieren und im Verlauf ihres 7-14-tägigen Almauftriebs wuchsen diese Herden bis auf 70.000 und mehr Tiere an, da sich Ihnen im Verlauf der Transhumance immer mehr Schäfer mit ihren Herden anschlossen. Alles was die Schäfer und die Schafe auf ihrem langen Marsch brauchten, wurde auf Maultieren mitgenommen. Diese trugen auch die Lämmer, die während des Auftriebs geboren wurden. Die Leitung der Herde erforderte viel Erfahrung, da bei plötzlichen Wetterstürzen im Gebirge, die Schafe geordnet in tiefere Gebiete gebracht werden mussten, um eine Stampede zu vermeiden. Die Hunde leisteten hier eine wichtige Hilfe.


Heute ist der Weg zu Fuß auf die Almen eher die Ausnahme, aber es gibt nicht wenige Gemeinden in der Provence (z.B. Riez; Sennas; Saint-Rémy etc.), die das Fest der Transhumance feiern. Die Herden werden vor ihrem Transport in die Berge, durch die Dörfer getrieben und es gibt neben kleinen Märkten, viel Folklore und Demonstration von Schafschur etc.


Die TransBesuch aus den Bergenhumance (oder der Almauftrieb) ist dabei nicht nur auf Schafe oder die Provence beschränkt. Im Zentralmassiv, den Pyrenäen, in Süditalien oder auch in Oberbayern gibt es das natürlich auch. In der Provence werden jedoch noch heute rund 400.000 Tiere jedes Jahr in das "andere Land" geschickt. Auch wenn dies inzwischen meist mit Lastwagen geschieht, so ist doch auch eine Tendenz zu beobachten, dass die Herden wieder "zu Fuß" auf die Almen gehen. Nicht aus Nostalgie, sondern weil dies den Schäfern und Züchtern die Chance gibt, sich mit anderen über ihre Arbeit auszutauschen.

Schön ist die Geschichte wie der oben zitierte Fotograf zu "seiner" Transhumance kam: Robert Doisneau träumte seit seiner Zeit als Werbefotograf bei Renault in Billancourt vom einfachen und schönen Leben in der Provence. Dies auch unter dem Einflüß der Werke von Jean Giono. Doisneau war schon ein berühmter Fotograf, als beim Fischen ein Schäfer mit seiner Herde an das Ufer kam. Sie rauchten ein paar Zigaretten zusammen*, erzählten über ihre Arbeit, bis der Schäfer Doisneau fragte, ob er nicht mitkommen könne, um vom Almauftrieb Bilder zu machen. Doisneau war begeistert und bat den Schäfer, ihm Bescheid zu sagen wann es losgeht. Sie tauschten die Adressen aus, aber keiner der Beiden glaubte, dass das klappen würde. Als der Schäfer im Frühjahr 1958 tatsächlich anrief, sagte Doisneau sofort zu und heraus kam eine Dokumentation mit sehr schönen Bildern und Texten über die Transhumance, die allerdings erst posthum erschien.

 




*Nicht zur Nachahmung empfohlen: Rauchen ist schädlich und es könnte Ihrem Leben eine völlig andere Richtung geben!

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