Vernatsch

Der Vernatsch ist die autochthone Rebsorte Südtirols (italienisch: Schiava). Die Rebsorte ergibt frische, fruchtige Weine mit nicht zu hohen Alkoholgraden.

Bei entsprechender Ertragsbegrenzung der reichtragenden Sorte entstehen durchaus beachtenswerte Weine, die den Vorteil haben, dass man sie leicht gekühlt gastronomisch sehr vielseitig einsetzen kann:Von der typischen Tiroler Jause, über leichte Nudelgerichte bis hin zu hellem Fleisch passen sie sich vielen Gerichten an - und ein Glas zu Frühschoppen oder in der Erwartung des Abendessens schmeckt auch ohne Zubrot: Unkompliziert aber möglichst nicht belanglos.

Sieht man sich jedoch die Zahlen an, dann fällt auf, dass der Anbau dieser Sorte in Südtirol stark rückläufig war und ist. Im Zeitraum zwischen 1978 und heute ist die Gesamtrebfläche  Südtirols mit rund 5.300 ha fast gleich geblieben, während die Fläche des Kalterersee-Vernatschs (DOC) von 2.545 ha auf 400 ha geschrumpft ist (Erntemenge:191.600/29.000 hl). Stattdessen wurden andere, meist internationale Rebsorten angepflanzt. Ein Grund für diesen Rückgang ist, neben der stark gesunkenen Nachfrage, auch die Empfindlichkeit im Anbau für Pilzkrankheiten und die besondere Affinität der stark zunehmenden Essigfliegen für diese Rebsorte.

Viele qualitätsbewußte Winzer in Südtirol gehen davon aus, dass die Flächen noch weiter zurückgehen werden. Sie stehen jedoch hinter einem Vernatsch,  der auf den am besten geeigneten Lagen wächst, ertragsreduziert ist und aufwendiger vinifiziert wird. Ein Wein, der nicht belanglos ist und zu einer modernen und leichten Küche passt. Sie sehen darin ein Nischenprodukt, mit dem man bei entsprechender Verknappung und Qualität auch eine vernünftige Wertschöpfung erzielen kann. Einer der Weine, der diesen Staus schon länger erreicht hat ist der Vernatsch Gschleier  der Kellerei Girlan.

Unter dem Namen "Trollinger"  - dem Tirolinger - ist sie zusammen mit dem Lemberger d i e klassische Rotweinsorte Württembergs, manche sagen, die Milch der Schwaben oder das Nationalgetränk.