Belper Knolle

Es gibt diesen Käse noch gar nicht so lange und er ist auch nicht übermäßig bekannt, aber er mausert sich gerade in der feinen Gastronomie - über manche Gerichte gehobelt wie ein Trüffel - und so sieht er auch aus.

Belp ist ein Vorort von Bern und dort hat der "Chäs-Glauser" seinen Sitz. Eines seiner Produkte ist ein Frischkäse in Kugelform, versetzt mit etwas Schweizer Knoblauch und Kristallsalz, sowie außen mit Pfeffer bestäubt - die ursprüngliche Belper Knolle. Dieser Name steht heute aber mehr für die gereifte, getrocknete Form, über deren Entstehung es eine Reihe von Legenden gibt:

1. Die sachliche, zugleich die wahrscheinlichste Version: Die Frischkäsekugeln wurden relativ schnell trocken und bei den Überlegungen, was man damit anfangen sollte, kam die heutige Belper Knolle heraus: Ein 3 Monate gereifter, gewürzter Frischkäse, den man über eine Vielzahl von Gerichten hobeln kann. Diese Knolle ist das Erfolgsmodell.

2. Die romantische Version: Die Knollen wurden nicht auf Grund eines Denkprozesses "erfunden", sondern es handelte sich um vergessene, beim Aufräumen des Käsekellers zufällig entdeckte Exemplare, die so gut waren, dass man die Reifung nunmehr absichtlich herbeiführt.

3. Eine mögliche, aber die unwahrscheinlichste Version erzählt Heiko Brath, Metzgermeister in Karlsruhe beim Zubereiten seines tollen Steak-Tatar mit Belper Knolle : Die Frischkäseknollen seien hinter die Heizung gefallen und Wochen später als Delikatesse wieder aufgefunden worden.

Die Knolle ist auf jeden Fall eine Bereicherung vieler Gerichte und ob man damit ein Steak-Tatar oder lieber ein Rote Bete Risotto würzt, sollte jeder selbst entscheiden - es schmeckt beides.