Alpenrose Samerberg

 

In Rosenheim und der weiteren Umgebung wird den Samerbergern Inzucht nachgesagt. Der Beweis: Es gibt 3 Autokennzeichen für den Samerberg (RO, AIB, WS), viel mehr Nachnamen gäbe es auch nicht.

 

 

 

Vorurteile halten sich ja bekanntlich länger als jedes überprüfte Ergebnis. Trotzdem sollten Sie zukünftig keinen Umweg um den Samerberg machen, sondern hinauffahren auf dieses idyllische Hochtal auf rund 700 m Höhe. Sie werden ein Wanderparadies finden, das ganz vorzüglich ausgeschildert ist und auch im Internet finden sie viele Routen und Informationen. Nicht wenige relativ eben in den Filzen, aber auch einige anspruchsvollere in den Flanken der Hochriß (1569 m). Sie "erklimmt" man aber auch per Mountain Bike und mit Sessel- und Kabinenbahn. Runter kommt man auch im Tandem.

 

Überraschend vielfältig und gut ist das gastronomische Angebot. Seit 1994 wird der Kulinarische Herbst auf dem Samerberg begangen: 10 Wirte aus der näheren und weiteren Umgebung, die kulinarische Traditionen pflegen und/oder sie neu interpretieren. Dies zeigt, dass da ein gewisser Anspruch besteht und dies sieht man an den Speisenkarten und auf den Tellern. Corona hat das alles etwas behindert, aber jetzt scheint es wieder zu gehen.


Ganz besonders ans Herz gewachsen ist uns die Alpenrose in Grainbach, seit wir sie vor geraumer Zeit anlässlich eines Geburtstags einer Freundin kennlernten. Ein schönes Wirtshaus unterhalb der sehenswerten Grainbacher Kirche, gemütliche Stuben, ungekünstelter, herzlicher Service. Und sogar eine alte Kegelbahn gibt es noch. In der Küche stehen 3 Generationen: Großmutter, Mutter und Sohn, um den Wein kümmert sich Julia die Schwester von Koch Florian. Dessen Wanderzeit in der steirischen Gastronomie hinterläßt immer wieder Spuren auf der abwechslungsreichen, spannenden Speisenkarte (Originalzitat: "Von bodenständig bis mediterran"), ebenso auf der übersichtlichen, aber sehr gut zusammengestellten Weinkarte mit überaus fairen Preisen. Hier macht es Spaß zu Essen und zu Trinken. Und wer nicht mehr Autofahren will, der kann in einem der 4 über dem ehemaligen Stadl ausgebauten Zimmer bequem übernachten oder wer's einfacher liebt kann dies auch in den Zimmern im Haupthaus tun.


Was wäre eine solche Beschreibung, ohne ein Rezept aus der armen Bauernküche des Samerbergs, wo die Bauern noch lange bis ins 20. Jahrhundert ihre (roten) Bohnen angebaut und getrocknet haben, um an kalten Wintertagen und in der Fastenzeit eine herzhafte, sättigende Suppe daraus zu kochen: Samerberger Bohnenknödel. Bis heute ist für dieses traditionelle Gericht "d'Oma" zuständig, die mit ihren 94 Jahren dafür immer noch in der Küche steht und für die Gäste kocht. Wer Glück hat, erwischt einen Tag, an dem dieses Gericht auf der Karte steht. Oder er findet Renkenmatjes mit roten Beeten und Kräutersalat; Gebratene Lebern von Waller und Rutte auf Selleriepüree; oder einfach einen Schweinebraten, ein Tellerfleisch oder ein Lammhaxerl.

 

Manchmal gibt es auch Schnee. Nicht unbedingt an Weihnachten, aber (fast) sicher an Ostern oder zu anderen Zeiten im Winter oder drumrum. Für Alpinskifahrer bietet sich dann natürlich die Hochriß an, Langläufer finden auf der Hochebene des Samerbergs ideale Bedingungen.

 

Dazu passt, dass Florian, der Wirt, die Gäste zum Silvestermenü 21/22 begrüßte mit "Schön, dass Ihr am Frühlingsanfang alle da seid!" Nicht nur deshalb könnte man auf die Idee kommen, es gäbe über haupt keinen Klimawandel. Nur am Rande, das Menü war ganz ausgezeichnet.

 

 

 

 

Blick über Sims-/Chiemsee und den Samerberg

 

 

 

    

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