Büste auf dem Brunnen in VacqueyrasRaimbaut de Vacqueyras

 

Seine schön-schaurige Geschichte wird unterschiedlich erzählt. (Wir verlassen uns fast ganz auf Jean Paul Clébert in seinem "Guide de la Provence Mystérieuse").

Raimbaut de Vacqueyras gehört unbestritten zu den großen Troubadour-Dichtern des Mittelalters und hatte Einfluß auf die Arbeit von Petrarca und Dante. Spannend ist jedoch nicht nur seine dichterische Arbeit, sondern sein militärisches und amouröses Geschick. Insofern war er einer der ersten wirklichen Toubadoure  - oder Minnesänger wie sie in Deutschland hießen -,

die Rittertugenden mit Dicht- und Sangeskunst vereinten. Kein Wunder, dass den Dorfplatz von Vacqueyras heute eine Büste dieses Troubadours ziert.

 

Als Sohn des Dorfdepps von Vacqueyras, war er auf sich allein gestellt und wurde Jongleur. Er schloss sich erst dem Gefolge des Prinzen von Orange und dann dem des Grafen Montferrat an. Dort verliebte er sich unsterblich in die "Dame Beatrice", Schwester des Grafen und Ehefrau von Henri de Carret. Er besang sie in mehreren Liedern. Als der Graf die beiden eines nachts engumschlungen im Bett vorfand (bei einer anderen Version ist es der Ehemann), weckte er sie nicht, legte aber sein Schwert zwischen die beiden. Er erzählte auch nichts seinem Schwager, nahm aber vorsichtshalber Raimbaut de Vacqueyras mit, als er kurz darauf zum 4. Kreuzzug aufbrach. Raimbaut brachte es dort vom Sohn des Dorfdeppen zum Gouverneur von Saloniki. Aber das währte nur kurz: Mit 27 Jahren starb er in einem Gefecht gegen die Türken - oder einen Hinterhalt der Bulgaren, wie die anderen sagen. Beides wird ihm gleichermaßen nicht recht gewesen sein.
 
Alle Versuche der modernen Geschichtsforschung, Verbindungen von der Debilität des Vaters oder der Sanges- und Liebeskunst des Sohnes zu der Qualität der Weine von Vacqeyras herzustellen, sind bislang gescheitert. Eric Ughetto von der Domaine La Roubine hat zwar eine schöne Stimme, aber auch er kann Raimbaut das Wasser nicht reichen und sie ist wohl auch eher geignet für seine Anweisungen als Kommandant der Feuerwehr von Gigondas. Deshalb bleibt wohl Raimbault noch für einige Zeit der größte Sohn von Vacqueyras. Bei den Weinen empfehlen wir aber nachhaltig den Vacqueyras von Eric.

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