Tomaten

 

Wie die Kartoffel oder die Aubergine gehört die Tomate zur Familie der Nachtschattengewächse. Wie bei ihnen wurde lange Zeit vom Verzehr abgeraten, wegen ihrer (im unreifen Zustand) giftigen Bestandteile.

 

Dennoch trat die Tomate als sie im 16. Jahrhundert aus Südamerika mitgebracht wurde zumindest im gesamten Mittelmeerraum einen schnellen Siegeszug an, und macht sie schon Ende des 18.Jahrhunderts zu den typischen Früchten der mediterranen Küche. Bereits 'Ende des 16. Jahrhunderts schreibt der deutsche Botaniker Tabernaemontanus*, dass sie in deutschen Gärten häufig anzutreffen gewesen sei, wohl meist als Zierpflanze.

 

Lange wurde die Tomate als pomme d'amour, pomme d'or oder Liebesapfel bezeichnet, weil ihr aphrodisische Eigenschaften zugeschrieben wurden. Goldapfel - oder wie noch heute auf italienisch "pomodoro" - wohl deshalb, weil die ersten Arten eher gelb, als rot waren. Erst im 19. Jahrundert setzte sich das vom aztekischen xitomatl abgeleitete Wort durch, das wir heute verwenden. Interassanterweise lautet das Wort auch im Arabischen "tomat", während die Österreicher auch bei dieser Frucht einen schönen eigenen Begriff gefunden haben: Paradeiser - Paradiesapfel.

 

DieTomatensorten große Bedeutung der Tomate in in vielen Küchen dieser Erde führte zu einer Unzahl von Kreuzungen zur Verbesserung des Ertrags, der Resistenz und der Lagerfähigkeit. Dabei wurde in der Regel nicht darauf geachtet, dass der Geschmack verbessert wurde oder wenigstens erhalten blieb. Die amerikanische "Anti-Matsch-Tomate" verschwand wegen absoluter Geschmacklosigkeit glücklicherweise schon wieder nach kurzer Zeit. Dies ist bei den holländischen Tomaten leider nicht der Fall.

 

Glücklicherweise gibt es inzwischen wieder eine Vielzahl sehr guter Sorten und dies nicht nur bei den roten Arten, sondern auch gelbe, grüne oder schwarze. Halten Sie einmal Ausschau nach den großen Coeur-de-Boeuf-Tomaten für einen Tomatensalat, Roma Paste für Tomaten-Sauce oder "Dix doigts de Naples" (zehn Finger von Neapel) zum Einmachen oder für den eigenen Tomaten-Sugo. Eine gute schwarze Sorte ist die "Cherokee Purple" , eine gute grüne die "Green Grape". Wer keinen Zugang zu einem guten Gemüsemarkt hat, wird sich allerdings relativ schwer tun diese Sorten zu finden. Gut sind inzwischen aber auch, die - häüfig kleinen - Strauch- und Datteltomaten aus Sizilien oder Sardinen. Wer einen Garten hat oder einen geeigneten Balkon findet im Handel allerdings viele Sorten als Samen. Sie lassen sich relativ leicht ziehen und tragen selbst auf Balkonen.

 

 

*Sein eigentlicher Name war Jacob Theodor, den er in Anlehnung an seinen Geburtsort Bad Bergzabern, lateinisierte. Berühmt wurde er durch sein 1588 erschienes "Neuw Kreuterbuch".