PG - Messerschmied in der Provence

Schmied ist vielleicht nicht ganz exakt, denn Philippe Granier, bezieht die Rohlinge für seine Messer von echten Schmieden und stellt sie nicht selbst her.

 

 

 

 

 

Aber er ist verantwortlich für die Form, die Funktion und die Optik. Und was er daraus macht, ist höchste Handwerkskunst und optisch sehr, sehr schön. Dabei ist Philippe ein Quereinsteiger, der seinen Hauptberuf als Friseur zugunsten seines Hobbies gewechselt hat  Die Vielzahl von Märkten in der Provence, wo er und seine Frau leben und arbeiten, ermöglicht es Paul seine Messer auch an den Mann oder die Frau zu bringen. Er produziert dabei Kochmesser jeder Größe, Besteckmesser, Taschen- und Jagdmesser. Sie erfüllen alle, die ihnen zugedachte  Funktion ganz hervorragend. Ein kleiner Gimmick: Sein Besteckmesser eignet sich auch hervorragend als Küchenmesser.

 

Die breitere Form der Schneiden seiner Messer begründet er lapidar, dass das Schneiden und Portionieren von Patés, Käsen etc. sehr viel einfacher sei, als mit schmalen Klingen. Bemerkenswert sind die Holzarten für die Griffe. Paul verwendet fast ausschließlich einheimische Sorten, darunter aber z.B. auch das sehr weiche und poröse Pappelholz. In einem besonderen Verfahren wird es "stabilisiert" - d.h. aus dem Holz wird in einer Vakuumkammer komplett die enthaltene Luft herausgezogen und in die entstehenden Hohlräume wird unter Druck Epoxidharz gepresst. Die schönen Strukturen des Holzes bleiben dadurch erhalten und das Harz verleiht den Griffen eine hohe Gebrauchstauglichkeit.

 

Philippe hat kein Ladengeschäft, verzeichnet aber auf seiner Facebook-Seite die Daten und Märkte, auf denen er und seine Frau anwesend sein werden. Und nach 18:00 kann man sich mit ihm telefonisch auch in seiner Werkstatt in der Nähe von Monteux verabreden - tagsüber muss er ja arbeiten. Und er hat das Sortiment erweitert auf Grund der Nachfrage nach hochwertigen Küchen-Messern.

Wer mehr über die handwerkliche Herstellung hochwertiger Messer erfahren will, sollte sich das sehr instruktive Video des SWR ansehen, das bei dem deutschen Messerschmied Uwe Heieck gedreht wurde. Dort wird klar, warum handwerklich geschmiedete und hergestellte Messer nicht für € 9,99 zu erhalten sind.