Roscoff-Zwiebeln

 

Ja, die Franzosen haben nicht nur über 3.000 Käsesorten, sondern auch zwei geschützte Ursprungsbezeichnungen (AOP) für Zwiebeln!

 

 

 

 

 

By Thesupermat (Own work) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons

Und beide Zwiebeln sind wirklich gut: Hier die Oignon de Roscoff, die es jetzt auch in Deutschland gibt. Sie wird seit vielen Jahrhunderten in der Bretagne um die Hafenstadt Roscoff angebaut. Sie zeichnet sich durch eine leicht kupferrote Farbe aus und hat 2 Eigenschaften, die sie als Nahrung für Seeleute auf langen Seereisen prädestinierten: Lange Haltbarkeit und ein hoher Anteil an Vitaminen. So konnte der Skorbut entgegengewirkt werden.

 

Für die Haltbarkeit werden die Roscoff-Zwiebeln auch heute noch nach der Ernte per Hand zu Zöpfen geflochten, damit man sie an einem kühlen, trockenen, gut belüfteten Platz aufhängen und so mehrere Monate aufbewahren kann. Heute sind sie nicht mehr so lebenswichtig für die Ernährung der Seeleute, aber ein anderer Brauch hat sich erhalten. Jedes Jahr fahren Zwiebelverkäufer nach England und verkaufen ihre Zwiebelzöpfe von Haustür zu Haustür. Sind dort so beliebt, dass die dort "Johnnies" genannten Verkäufer jedes Jahr schon sehnlichst erwartet werden.

 

Das Fruchtfleisch der Roscoff-Zwiebeln ist leicht kupferrot, jedoch nicht so rot wie bei roten Zwiebel. Sie sind relativ mild, gleichzeitig aber sehr aromatisch und lassen sich deshalb gut roh verwenden. Sie schmecken aber auch geschmort oder im Salzmantel gegart ganz vorzüglich. Ihre Verwendung lohnt sich, auch wenn sie deutlich teurer als "normale" Zwiebeln sind. Aber das ist die 2. empfehlenswerte AOP-Sorte auch: Die süßen Zwiebeln der Cervennen.