Pinpin (talk | contribs) CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=278066	Chateau de Queribus - France - Pyrénées-orientales (66) Source: Taken by the user {{GFDL}} Medieval architecture\Land der Katharer


Das "Pays de Cathare" wie es die Franzosen nennen, befindet sich etwa in dem Dreieck zwischen Albi, Toulouse und Perpignan.

 

Es ist der Landstrich, in dem sich Mitte des 11. Jahrhunderts eine starke Gegenbewegung zur römisch-katholischen Kirche entwickelte, die mit brutalen Mitteln bekämpft wurde. Das Instrument der Inquisition wurde während der Verfolgung der "Ketzer" (selber Wortstamm!) entwickelt und blieb danach noch lange Zeit ein scharfes Schwert der katholischen Kirche. Bei den Auseinandersetzungen ging es jedoch nicht nur um Glaubensfragen. Der französischen Krone ging es darum, den Einfluss Spaniens nördlich der Pyrenäen einzudämmen und das heutige Roussillon und Languedoc reichsuntertan zu machen. Die Ablehnung des Zehnten für die Kirche durch die Katharer (ihre Kirche lebte ausschließlich von Spenden) war sicher ein weiterer Grund. Für die Bevölkerung jedoch war dies - zusammen mit der asketischen, vorbildhaften Haltung der Adligen - ein Grund sich der Lehre der Katharer ("der Reinen") zuzuwenden.


Rund 150 Jahre stand das Gebiet unter dem Einfluss der Katharer. Mit der Ermordung des päpstlichen Legaten bei Saint-Gilles (1208) und dem Aufruf zum Kreuzzug gegen die Albigenser (eine weitere Bezeichnung der Bewegung) von Papst Innozenz III. ein Jahr später, beginnt die systematische Verfolgung und der Niedergang. In der Folge fallen Carcassonne, Peyrepertuse, Montségur und 1255 Quéribus. Mit dem Anschluss des Languedoc an das französische Königreich, sind die Katharer gezwungen in den Untergrund zu gehen oder auszuwandern. 1321 wird mit Bélibaste der letzte Priester der Katharer auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Übriggeblieben sind eine Vielzahl von Burgen und befestigten Orten, die zwar nicht alle originär den Katharern zugeschrieben werden können, sondern z.T. in der Folge vom französischen Königreich zur Sicherung ihrer Macht und Grenzen zu Spanien gebaut bzw. ausgebaut wurden.

Es gibt im Prinzip 4 Routen, auf denen man dieses Gebiet erkunden kann. Alle 4 Routen sind landschaftlich sehr schön mit vielen Sehenswürdigkeiten, einer guten regionalen Küche und vielen exzellenten Weingebieten.

Route 1: Der nordwestliche Teil umfasst Albi, Toulouse, Puylaurens, Castelnaudary (mit seinem berühmten "Cassoulet") und der Canal du Midi sind nur einige Highlights.

Route 2: Sie führt von den Burgen Hautpoul und Saissac über Carcassonne, Lastours nach Béziers und Narbonne. Mit Carcassonne - trotz der starken Frequentierung durch den Tourismus - als einem Höhepunkt. Nicht zu vergessen die Weingebiete von Cabardès, des Minervois und  von Saint-Chinian.
 
Route 3: Das Gebiet der Corbières und des Fenouillèdes beherbergen mit Peyrepertus und Quéribus einige der bekanntesten und sehenswertesten Burgen. Die Abteien von Lagrasse und Fontfroide sind ein absolutes Muss. Vergessen sie dabei nicht die großen Weine des Gebiets: Corbières, Fitou; Maury und Rivesaltes. Wer kann, sollte Quéribus unbedingt an ein klaren Tag besteigen. Er wird belohnt mit einem sagenhaften Blick auf Meer, Peyrepertuse bis hin zum Mont Canigou. Bevor Sie einen der wirklich großen Fitou-Rotweine z.B. bei Bertrand-Bergé in Paziols probieren, sollten Sie aber unbedingt noch nach Tautavel: Dem Homo erectus, der dort gefunden wurde, wurde ein schönes kleines Museum gewidmet, das gute Einblicke in sein Leben vor 450.000 Jahren gewährt.



Von Yeza - Fotografía propia escanjada, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2278656Route 4: Weiter im Osten, in der Ariège, finden Sie neben Montségur, kleine, mittelalterliche Städtchen wie Mirepoix (wie das kleingeschnittene Gemüse) oder um Tarascon sur Ariège einen sehr interessanten prähistorischen Parc und Grotten. Auch der Besuch von Foix ist lohnenswert.   

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