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Herbes de "Provence"

 

Nachdem ich kürzlich in einer Küche in der Provence ein Glas mit "Herbes de Provence" fand, ohne jedes Aroma, strohig und fad, wollte ich es genau wissen.

 

 

 

 

 

Beim Studium der Angebote verschiedener Hersteller von Kräutern der Provence stellte ich fest, dass es durchaus erhebliche Unterschiede in der Zusammensetzung gibt. Bei der Vertiefung wurde mir auch klar warum: "Herbes de Provence" ist eine Typenbezeichnung und keine Herkunftsangabe. Das heißt zunächst einmal, dass die Zusammensetzung frei ist, aber auch, dass diese Bestandteile überhaupt nicht aus der Provence stammen müssen. Sie tun es in weiten Teilen auch nicht. Die Hauptlieferanten für deutsche, aber auch französische Hersteller sitzen in Süd(Ost-)Europa, auf dem Balkan, in Nordafrika und in China, auch wenn es in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur, dem Hauptanbaugebiet in Frankreich, einige regionale Produzenten gibt.                     

 

Die Basis der Kräuter der Provence bilden in der Regel Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut, Majoran oder Oregano, wobei  Basilikum, Estragon, Fenchel, Kerbel, Lorbeer und/oder Salbei dazu gemischt sein können. Empfohlen werden diese Kräutermischungen für Gegrilltes, Saucen, Ragouts, Braten, Nudeln und Gerichte auf der Basis von Tomaten, also eigentlich überall mit Ausnahme von Salaten und Desserts. Wurden früher oft wilde Kräuter für diese Mischungen genommen, überwiegt heute der Anbau.

 

 

 

Kleine Bewertung: Ein Großteil der enthaltenen getrockneten Kräuter verliert relativ schnell seine Aromen, auch wenn sie zum Zeitpunkt des Kaufes welche hatten und sie schmecken dann strohig (gilt natürlich auch für die getrockneten Einzelbestandteile). Nachdem es inzwischen zumindest Thymian, Rosmarin, Salbei, Basilikum oder Bohnenkraut u.a. sehr gut frisch gibt und sie auch gut auf dem Fensterbrett gedeihen, sind diese frischen (oder frisch getrockneten) Kräuter (fast) immer vorzuziehen. Dazu kommt, dass wir kein Freund derartiger Mischungen sind, sondern Gerichte lieber nur mit einem Kraut würzen, das dann auch das Fleisch oder die Sauce erkennbar aromatisiert( z.B. Lammkeule mit Rosmarin, Thymian o d e r Salbei und nicht mit Einheitswürze).

Und um die einleitende Geschichte zu Ende zu erzählen:  Nur 300 m entfernt von der Küche in der Provence mit dem Supermarktgewürz wuchsen Thymian, Bohnenkraut, Borretsch und Pimpernelle wild und der Rosmarinbusch stand direkt vor dem Haus.

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