DibenzofuranDioxin im Essen!

 

Nachdem wir nicht durch BSE, Schweine- und Vogelgrippe ausgerottet wurden, ist es jetzt wohl bald so weit.

 

Dioxin in hohen Mengen in Futtermitteln ist ein Skandal, aber auch was die Medien und sonstige Interssierte daraus machen.

 

Es ist schon eigenartig: Die Lebensmittelskandale kommen, werden zu lebensbedrohlichen Szenarien hochgepuscht und verschwinden in der Versenkung. Oder ist es wirklich so , dass die im Anschluss an die Skandale getroffenen Massnahmen immer greifen und das Problem nicht mehr auftritt? Ich kann nicht ganz daran glauben. Es ist eher wie bei Wahlen: Die Menschen sind vergesslich. Die Medien hatten Ihre Schlagzeilen und das Thema macht anderen Themen Platz. Gut wäre aber doch, wenn wir alle dabei etwas lernen würden, z.B. über die Mechanismen von industrieller Herstellung von Lebensmitteln, über Auswirkungen der Sparwut der Konsumenten bei Lebensmitteln, über die Vertuschungsstrategien und Abhängigkeiten der Verantwortlichen oder wenigstens über Dioxin in unseren Lebensmitteln.


Dioxin entsteht bei Verbrennungsprozessen z.B. bei der Müll- oder Leichenverbrennung. Es verbreitet sich über die Luft und setzt sich auf Pflanzen ab und kontaminiert Böden. Auch wenn durch eine Reihe von Maßnahmen nach der Katastrophe von Seveso 1976, der Dioxin-Ausstoss geringer und geregelter ist, bleibt dieses Faktum. Das bedeutet, dass wir über die Nahrung Dioxin zu uns nehmen und zwar je mehr umso mehr die Tiere ihre Nahrung - beispielsweise bei Bodenhaltung von Freiland-Geflügel - z.T. selbst suchen und dabei auch Bodenbestandteile mit aufnehmen. Das Gleiche gilt natürlich für Futtermittel, die aus belasteten Pflanzen hergestellt werden (auch ohne zusätzliche Schlamperei oder Profitgier). Der Körper nimmt das Dioxin mit der Nahrungsaufnahme zu sich und speichert es insbesondere in der Leber und im Fettgewebe. Wegen ihres Fettreichtums ist Muttermilch deshalb ein guter Indikator für die Belastung des Menschen bzw. von Kleinkindern und hier wurde festgestellt, dass der Dioxingehalt der Muttermilch oft höher ist als bei Kuhmilch. Fisch, vor allem fettreiche Fische haben hohe Dioxinwerte (besonders aus der Ostsse). Oft liegen sie über den Grenzwerten. In Schweden und Finnland gelten deshalb sogar höhere Grenzwerte bei bestimmten Fischsorten für den Inlandsverzehr als sonst in der EU.


Und was können wir daraus lernen? Der eigentliche Problem ist nicht die verbrecherische oder fahrlässige Herstellung von Futtermitteln mit überhöhten Dioxinwerten. Hier handelt es sich um einen oder mehrere - sicher sehr problematische und gefährliche - Einzelfälle, die rasch abgeurteilt werden müssen und die möglicherweise durch eine Reihe von Maßnahmen zukünftig vielleicht weniger leicht entstehen können. Wer aber denkt über das Problem Dioxin grundsätzlich nach? Wer stellt Überlegungen an, wie dieses Gift, das nur sehr schwer abgebaut werden kann, nicht mehr entsteht oder wie die Entstehung erbheblich reduziert werden kann? Vermutlich Niemand und auch für einen Schlagzeilen-Journalismus ist das Thema zu komplex. Da ist es doch viel einfacher auf dem Höhepunkt des Futtermittelskandals zu Bio-Eiern und Bio-Geflügel zu raten. Ignorierend, dass eben dieses Freiland-Geflügel zwangsläufig höher dioxinbelastet ist, als das von (anständig gefütterten) Hühnern aus Bodenhaltung. Es ist auch nicht mehr im Gedächtnis, dass nur wenige Monate zuvor ein Bio-Betrieb wegen überhöhter Dioxin-Werte vorübergehend geschlossen werden musste. Vergeßlichkeit oder doch eher Ignoranz?.

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