Côte d'Or Teil 3

 

Die großen Weißweine
Im Süden der Côte d'Or liegt befinden sich 5 der 6 weißen Grand Crus an der Côte d'Or. Von dort kommen die besten Chardonnays weltweit.

 

Nur der Corton-Charlemagne liegt im Norden der Côte de Beaune. Allesamt liegen diese Weinberge in den benachbarten Orten Puligny- und Chassagne-Monrachet in gemäßgter Hanglage mit leicht südöstlicher Ausrichtung. Wie in anderen Orten an der Côte d'Or wurde auch hier der Namen des wertvollsten Weinbergs in den Ortsnamen aufgenommen: Montrachet. Die enge räumliche Zuordnung der anderen Grand Crus ergibt sich auch aus ihren Namen:  Bâtard-Montrachet, Chevalier-Montrachet, Criots-Bâtard-Montrachet, Bienvenue-Bâtard-Montrachet. Die Fläche dieser Grand Crus beträgt 31,5 ha, was bei einem Hektarertrag von ca. 5.000 Flaschen etwa 150.000 Flaschen pro Jahr bedeutet.


Steht man vor diesen Weinbergen, deren Weine weltweit gesucht und teuer gehandelt werden, dann begreift auf den ersten Blick nicht, was an ihnen so besonders ist und auch nicht unmittelbar, was die Unterschiede der verschiedenen Lagen ausmacht. Dennoch ist es ein einmaliges Terroir, das die besten Chardonnays der Welt hervorbringt. Es die perfekte Ausrichtung dieser Weinberge, die eine große Rolle spielt, wichtiger jedoch sind die Böden. Wer das begreifen will, sollte die Weinberge im Winter oder frühen Frühjahr besuchen. Dann sieht man, dass  bereits die Oberfläche in den verschieden Lagen eine unterschiedliche Farbe und Struktur hat. Beim Montrachet findet man eine dünne Erdschicht, die auf hartem Kalkgestein aufliegt und die von einem Band aus rötlichem Mergel durchzogen wird. Die Chevalier-Lage hat sehr magere, steinige Böden, kalkhaltig und mergelig, deren Formation von den Geologen Rendzine genannt werden (Rendzina bedeutet im Polnischen "Rauschen der Steine am Pflug"). Der Bâtard dagegen weist eine wesentlich dickere, kalkhaltige obere Bodenschicht auf, die auch mehr Ton enthält. Ohne allzu sehr in geologische Details gehen zu wollen, sei noch angemerkt, dass auch in der Tiefe die Rebstöcke in diesen Lagen auf unterschiedliche Gesteinsarten treffen.


Wie stark diese geologischen Bedingungen den Geschmack der Weine beeinflussen, begreift man, wenn man diese Weine einmal nebeneinander probiert hat. Dabei begreift man auch, was Terroir bedeutet.
Aber nicht nur die Grand Crus, die oft unerschwinglich sind, bringen große Weine in dieser Region hervor. Puligny hat 17 Premier Crus und Chassagne sogar 55. Selbst die Dorfweine sind hier noch ganz hervorragend.

 

Bereits angesprochen wurde der 6. Grand Cru, aus dem ebenfalls große Chardonnays kommen: der Corton-Charlemagne. Er liegt nördlich von Beaune, Luftlinie knapp 20 km von Puligny enfernt. Die Weinberge liegen höher und sind nach Südwesten ausgerichtet (was an der Côte d'Or selten ist) und sie sind steiler. Auch die Böden unterscheiden sich erheblich von denen im Süden. Sie sind jüngeren geologischen Datums und bestehen aus verschiedenfarbigem Mergel mit hohem Toneinschluß. Die Weine sind nicht ganz so schmeichlerisch wie die Weine aus dem Süden, etwas stahliger, aber kraftvoll und lang. Die geologische Beschaffenheit des Cortonberges bringts es mit sich, dass er partiell mit Pinot noir bestockt und unter dem Namen "Corton" ebenfalls als Grand Cru klassifiziert ist. Wenn man von Mühlhausen auf der Autobahn Richtung Beaune fährt, dann ist die Kuppe des Corton mit seiner Mütze aus Wald, das erste Zeichen des burgundischen Weinbaus. Dabei blickt man auf den nach Osten ausgerichten Teil der Kuppe, die mit Rotwein bestockt ist. Die Weißweine werden auf dem Teil angebaut, der zwischen Aloxe und Pernand-Vergelesses liegt und sich links um die Kuppe schmiegt.

 

Mehr zu den Rotweinen von der Côte d'Or in unserer nächsten Folge.

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